Bordeaux 2019 – Horizontalverkostung Rotweine

Der Jahrgang 2019 war im Bordelais trocken mit etwa ein Viertel weniger Jahresniederschlag als im langjährigen Mittel. Anfang Juni war es wechselhaft und eher kühl, was zu einer wechselhaften Blüte führte. Entsprechend entwickelten sich die Beeren unregelmäßig, neben „normalen“ entstanden auch Beeren ohne Kerne gleichzeitig an derselben Traube. Das ergab zwar geringere Mengen, aber für die Qualität der Beeren (und dann des Weins) ist das gut, denn die kleinen Beeren bringen viel Spannung, Säure und Knackigkeit. Mit ein Grund für die tolle Frische bei zugleich hoher Reife. Frost oder Mehltaubefall blieben in 2019 im Bordelais weitgehend aus. Der Sommer brachte drei Monate schönes und warmes, z.T. heißes Wetter bis in den September. Im Spätsommer und Herbst kühlte es in den Nächten ab, was gute Säurewerte förderte. Kleinere Regenschauer im Spätsommer gaben den Rebstöcken das notwendige Wasser. Die Lese der roten Rebsorten fand zwischen ca. Mitte September (frühreifende Merlot in den warmen Terroirs wie Pomerol) bis Mitte Oktober (die letzten spätreifenden Cabernet Sauvignon Plots) statt. Zusammengefasst konnten gesunde Trauben mit vielen kleinen Beeren und festen Häuten voller Reife geerntet werden – Voraussetzung für hervorragende Weine.

Zur Degustation gelangen zwölf anhand von Vorverkostungsergebnissen ausgewählte Rotweine bekannter Châteaux vom sog. linken Ufer (Medoc-Halbinsel mit den bekannten Appellationen wie Pauillac, St Julien,… aber auch Pessac-Leognan) und vom sog. rechten Ufer (Pomerol, Saint-Emilion, Fronsac).  Idee der Veranstaltung ist, die Weine am Ende ihrer Fruchtphase zu verkosten, bevor sie sich dann für ein paar Jahre verschließen, um dann in der ersten Reife ihren vollen Charme zu zeigen. Und zudem können die Weine bei guten Händlern jetzt noch zu vernünftigen Preisen erworben werden.